New York – Rio – Tokyo

Das One-Hit-Wonder “New York – Rio – Tokyo” der Band Trio Rio schaffte es 1986 immerhin auf den dritten Platz der deutschen Single-Charts. Bei Olympischen Spielen hätte es dafür die Bronze-Medaille gegeben. Der Titel klingt wie eine Aufzählung von Veranstaltungsorten der Sommer-Olympiaden. In Rio de Janeiro war der Sommerteil des sportlichen Spektakels vor zwei Jahren zu Gast, Tokio wird 2020 der Austragungsort sein.

New York erfolglos

New York hat sich zwar bereits dreimal beworben, bislang allerdings erfolglos. Die Metropole am Hudson River hätte die Sommerspiele gerne schon 1904 ausgetragen, das IOC entschied sich aber zunächst für Chicago, später dann für St. Louis. Sieben US-amerikanische Städte wollten die Spiele 1960 durchführen, aber nur Detroit erhielt Stimmen von den IOC-Mitgliedern, am Ende setzte sich Rom durch. Die bislang letzte offizielle Bewerbung New Yorks war für das Jahr 2012. Im Wettbewerb mit London, Paris, Madrid und Moskau kam die Stadt allerdings nur auf den undankbaren vierten Platz, London siegte in einer knappen Kampfabstimmung gegen Paris.

Deutsche Austragungsorte

Wann die nächste Bewerbung von New York auf dem Tisch der IOC-Verantwortlichen landen wird, ist schwer vorhersehbar. Aber hier wird deutlich, wie schwer es selbst für weltbekannte Städte sein kann, sich bei diesem Wettkampf am Rande des sportlichen Geschehens durchzusetzen. Das gilt auch für deutsche Städte. Berlin war bereits zweimal Austragungsort, 1916 wurden die Spiele allerdings aufgrund des Ersten Weltkriegs abgesagt und 1936 stand die Veranstaltung unter keinem guten Stern, sie wurde als Propaganda-Instrument der Nationalsozialisten missbraucht. 1972 in München überschattete der Terroranschlag gegen die israelische Mannschaft das auf Frieden und Völkerverständigung basierende Konzept.

Neuerungen im Vier-Jahres-Takt

Mit jedem neuen Austragungsort gibt es auch Änderungen bei Regeln und zugelassenen Sportarten.

  • Die legendären Millennium-Spiele von Sydney waren laut Juan Antonio Samaranch die bisher besten Spiele der Neuzeit. Im olympischen Programm gab es in Australien zum ersten Mal Trampolinturnen, Taekwondo und Triathlon.
  • 2004 kamen die Spiele nach 108 Jahren wieder an den ersten Austragungsort der Neuzeit, Athen, zurück, nachdem sie Ende des 19. Jahrhunderts auf Bestreben des Franzosen Pierre de Coubertin eingeführt wurden.
  • Die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking wurden begleitet durch Diskussionen über die Menschenrechtssituation im Land der Mitte. Die Reitwettbewerbe fanden in Hong Kong statt.
  • 2012 gab es erstmals weniger Sportarten als bei den Vorgängerspielen. Die hauptsächlich in Nordamerika beheimateten Sportarten Baseball und Softball wurden wieder aus dem Programm genommen, nachdem sie erst zwanzig und sechzehn Jahre vorher aufgenommen wurden. Außerdem schickte jede Nation erstmals mindestens eine Athletin.
  • Mit Rio de Janeiro kam zum ersten Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele ein Austragungsort in Südamerika zum Zuge. Die massiven wirtschaftlichen Probleme, die dadurch in Brasilien verursacht wurden, sind allerdings kein Grund zum Jubeln. Immerhin wurde Golf hier endlich olympisch.

In Tokio nun sollen Baseball und Software wieder aufgenommen werden, dazu auch Karate, Skateboard, Sportklettern und Surfen. Man darf gespannt sein, wie lange sich diese Sportarten im olympischen Programm halten können.