Sport wird generell als etwas Internationales gesehen, oft spricht man sogar von der völkerverbindenden Wirkung des Sports. Dies ist zweifelsfrei richtig und Großveranstaltungen wie die Olympischen Spiele oder die Fußballweltmeisterschaften sind perfekte Beispiel für die Internationalität des Sports. Neben weltweit verbreiteten Sportarten wie Fußball, Eishockey, Handball oder diversen Renndisziplinen gibt es aber auch noch zahlreiche Randsportarten und viele davon sind nicht in der weiten Welt bekannt. Auch Deutscher Sport beinhaltet viele Sportarten, die nur auf nationaler oder gar regionaler Ebene bekannt sind.
Fingerhakeln
Ein typisches Beispiel für eine regionale Sportart ist das bayrische Fingerhakeln. Bei der althergebrachten Sportart geht es darum, dass zwei Gegner versuchen,sich mit eingehakten Fingern über den Tisch zu ziehen. Die Sportart ist tief im bayerischen Brauchtum verbunden und wird deshalb von vielen mehr als Tradition und weniger als Sportart gesehen. Trotzdem gibt es zahlreiche Sportvereine, die diese Sportart pflegen und sehr ernst nehmen. So gibt es dann auch ein strenges Regelwerk und alljährlich finden Wettkämpfe statt, bei denen der beste Fingerhakler in Bayern gekürt wird.
Fahnenjagen
Das Fahnenjagen, auch als Ringreiten bekannt, ist ebenfalls eine althergebrachte Sportart. Sie wird in Norddeutschland und in den angrenzenden Regionen in Dänemark und den Niederlanden praktiziert. Es handelt sich dabei um eine Pferdesportart, die auf das Mittelalter zurückgeht. Die Reiter versuchen, mit einer Lanze einen aufgehängten Ring aufzuspießen, was einfacher klingt als es ist. Von den Reitern wird sowohl Reitgeschick als auch perfekte Koordination verlangt.
Ursprünglich handelte es sich beim Fahnenjagen um ein Trainingsspiel für angehende Ritter, die so ihre Reitfähigkeiten und Zielsicherheit trainierten. Heute steht die Sportart allen Interessierten offen und ist hauptsächlich in Norddeutschland sehr bekannt, während sie im Rest von Deutschland fast ins Vergessen gerückt ist. Nur bei Ritterspielen und Mittelaltermärkten sieht man die Sportart manchmal auch in anderen Regionen, allerdings fehlt dort in der Regel der sportliche Ehrgeiz.